Expertensprechstunde „Nebenwirkungen und berufliche Rückkehr nach Krebs“

Expertensprechstunde „Nebenwirkungen und berufliche Rückkehr nach Krebs“
von 15. Januar 2019

Gleichzeitig gibt Dr. Jörn Rüssel, Chefarzt der Klinik II, Hämatologie – Onkologie und Palliativmedizin des Merseburger Klinikums, einen Überblick über Nebenwirkungen, die den beruflichen Wiedereinstieg nach Therapie und Reha begleiten können. Gemeinsam mit Psychoonkologin Susanne Heinisch sollen wertvolle Informationen bei der Bewältigung der Nebenwirkungen erläutert und diskutiert werden.

“Ziel meiner Arbeit als Onkologe am Klinikum in Merseburg ist es, dass die Patienten sich stets in guten Händen befinden. Wir bündeln daher medizinische, psychoonkologische und sozialrechtliche Angebote und setzen dabei auch auf die Unterstützung von Kooperationspartnern wie der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft. Unsere Patienten sollen darauf vertrauen können, dass nach stationären und teilstationären bzw. ambulanten Aufenthalten am Carl-von-Basedow-Klinikum weitere Hilfen angeboten werden, damit eine fachübergreifende Versorgung stattfindet.”

Der berufliche Wiedereinstieg nach Krebs wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst; Krankheitsbewältigung, soziales Umfeld und das Versorgungssystem. Das Wissen um die individuellen und meist komplexen Zusammenhänge trägt entscheidend dazu bei, wieder am Arbeitsleben teilhaben zu können. Sortiertes Wissen und gemeinsam entwickelte Lösungsstrategien helfen eine schwierige Lebenssituation zu bewältigen.

Das Projektteam der SAKG gibt gemeinsam mit den Experten des Merseburger Klinikums einen Überblick über die Schwierigkeiten im Wiedereingliederungsprozess. Es werden praktische Lösungsansätze beschrieben bzw. einen Kompass für künftige Handlungsmöglichkeiten an die Hand gegeben, die den Betroffenen einen erfolgreichen Einstieg ins Arbeitsleben nach einer Krebserkrankung ermöglichen sollen.

„Eine erfolgreiche Rückkehr in das Berufsleben wird von zahlreichen individuellen Faktoren beeinflusst, die während des Krankheitserlebens und der Genesung auftreten und eine fördernde oder hemmende Wirkung entfalten. Zwischen dem Versorgungssystem und der individuellen Fähigkeit, Lebenskrisen zu meistern, zeigen sich starke Wechselwirkungen. Wir wollen Betroffene in dieser Situation stärken“, so die Krebsgesellschaft.

Anmeldungen für die Veranstaltung sind ab sofort unter 0345 478 8110 oder info@sakg.de möglich, zu Beratungen und Informationen grundsätzlich jeder Zeit.

Die Veranstaltung ist kostenfrei!

Expertensprechstunde „Nebenwirkungen und berufliche Rückkehr nach Krebs“ am Carl-von-Basedow Klinikum Merseburg

  1. Januar 2019 (Dienstag), 14:30 Uhr

Konferenzsaal im Säulenhaus

Weiße Mauer 52

06217 Merseburg

Anmeldungen und Informationen unter 0345 478 8110 oder info@sakg.de

Internet: www.zurueck-in-mein-leben.de

Hintergrund

Eine der zentralen Fragen nach Diagnose, Therapie und abgeschlossener Rehabilitation ist für Betroffene die Frage nach der beruflichen Zukunft: „Wie geht es weiter? Kann ich an meinen alten Arbeitsplatz zurück? Was sag ich bloß meinem Arbeitgeber und den Kollegen, wenn ich nach meiner Erkrankung und Leistungsfähigkeit gefragt werde bzw. wann kann ich denn wiederkommen? Was kann ich tun, wenn mein Körper durch Nebenwirkungen zum Beispiel geschwächt ist? Welche Behörden sind für mich zuständig?“

Menschen, die an Krebs erkranken, erleben die Krankheit meist als einen tiefen Einschnitt in viele Bereiche ihres Lebens. Das Verhältnis in der Familie, gegenüber Freunden, Bekannten und ganz besonders zu Arbeitskollegen kann sich verändern. Nach überstandener Erkrankung erhält die Wiederaufnahme einer beruflichen Tätigkeit besondere Bedeutung. Sie ermöglicht Selbstbestimmung und Teilhabe am Leben in der Gesellschaft.

Ein speziell konzipiertes Beratungskonzept der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft (SAKG) soll die Betroffenen erreichen, die trotz ihrer Krebserkrankung den beruflichen Wiedereinstieg schaffen wollen.

Der Weg zurück an den Arbeitsplatz nach einer erfolgreichen Therapie bei onkologischen Erkrankungen ist steinig, konfliktreich und oft kompliziert. Betroffene beklagen einen diffusen Paragraphen- und Behördendschungel oder empfinden scheinbare Ungerechtigkeiten bei der Unterstützung durch Sozialversicherungsträger und in Unternehmen. Dadurch gelangen sie an ihre Leistungsgrenze.

Das Beratungsangebot „An die Arbeit – Beschäftigungsperspektiven nach Krebs“ ist darauf abgestimmt, Menschen in dieser Lebenssituation zu unterstützen. Vor der Rückkehr ins Berufsleben, nach einer Krebserkrankung, gibt es vieles zu überlegen und abzuwägen. Zunächst wird auf die Erfahrungen, Kompetenzen und Fähigkeiten der Betroffenen geschaut, aber auch auf Einschränkungen, um sie dann mit Ihren aktuellen Wünschen und Plänen zu verknüpfen.

Dazu wurden Seminare, Gruppen- und Einzelberatungen entwickelt: Zu Orientierung und Aufklärung bei allgemeinen Hilfeleistungen, zu Informationen bei Nebenwirkungen der Therapien, Hinweise und Umgangsmöglichkeiten zum Erschöpfungssyndrom Fatigue, Stressbewältigung, zur Mobilisierung von persönlichen Ressourcen, Orientierung und Aufklärung bei sozialrechtlichen Fragen, Expertensprechstunden zu Schwerbehinderten- und Arbeitsrecht und Tipps zur beruflichen Gesprächsführung und ein Jobcoaching.

Im Beratungsangebot lernen die Teilnehmer sich der veränderten Lebenssituation anzupassen, erhalten erweiterte Informationen für ein Leben mit der Krebserkrankung und entwickeln Problemlösungsstrategien.

Das Konzept lebt von den Erfahrungen der Krebsbetroffenen im täglichen Erleben und kann sich nur so an der Realität orientieren.

„Es ist einfach wichtig, die Betroffenen nach Diagnose und zahlreichen belastenden Therapien, möglichst aus einer Hand zu informieren und zu begleiten. Wir wollen ihnen zur Seite stehen“, so die Krebsgesellschaft.

Das Projekt wird unterstützt durch die Rentenversicherung Mitteldeutschland und der GlücksSpirale.

Es richtet sich an Krebsbetroffene aus Merseburg und Umgebung, die den beruflichen Wiedereinstieg planen.

Für Beratungen und Erstgespräche können sich Krebsbetroffene bei der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft, Paracelsusstraße 23, 06114 Halle (Saale) unter 0345 4788110 oder info@sakg.de anmelden. Persönliche Beratungen werden individuell organisiert.

Weitere Informationen befinden sich auf der Internetseite www.zurueck-in-mein-leben.de.